Mittwoch, 14. September 2016

Abschied von Schweden

Nun ist es schon einige Wochen - ja Monate her. Aber ich möchte euch das Ende meiner Reise nicht vorenthalten. 

Nachdem ich eine entspannte aber doch deutlich zu teure Nacht in Västeras verbracht habe, ging es wieder richtig Norden. Warum Norden ?!  Dort sollte es nicht regnen. Auch wenn ich im Regen losgefahren bin und nach nur ein paar Minuten klitsch nass war, legte sich doch der regen irgendwann. Nach einiger Zeit war ich sogar wieder trocken und konnte die fahrt genießen. Es ging wie immer in Schewden mit gemütlichen 90km/h auf kleinen Straßen durch die Wälder. Natur Pur! nach ein paar Stops in größeren Dörfern, um sich mit Lebensmitteln für das Abendessen einzudecken ging es in einen Nationalpark - Färnebofjärden Nationalpark - wie immer in Schweden ein mit Seen durchzogenes Areal. Durch den Hinweiß einer netten älteren Dame habe ich dann eine Grillhütte am See angesteuert. 
Grillhütte Färnebofjärden Nationalpark



Die Grillhütte war zu einer Seite hin offen aber mit einem großen Vordach und großem Tisch in der Mitte. Sehr bald machte ich mich daran das Lagerfeuer zu entzünden. Holz gab es reichlich! Unter den Bänken war extra ein Vorrat angelegt und diesen sollte ich auch benutzen. Nur das Anfachen ohne kleines Brennmaterial war etwas schwierig aber ich habe es geschafft. So hatte ich mein Abendessen bei loderndem Lagerfeuern und Sonnenuntergang am See - ein Traum!!! Irgendwann habe ich dann meine Isomatte und Schlafsack auf den tisch gelegt und es mir gemütlich gemacht. In der Nacht war es mit ca. -4 Grad recht kalt aber der Schlafsack zeigte wieder seine ganze Klasse. Dies half mir allerdings wenig als ich besagten morgens verlassen musste... 

Die nächste Etappe ging nach Stockholm. Dort habe ich spontanerweise Besuch bekommen. 
Spontaner Besuch von Cathrin
Nachdem alles umverstaut wurde sind wir als zu zweit auf der alten Mühle weiter Richtung Süden gefahren. An diesem Punkt möchte ich anmerken,
 dass das Motorrad - la Gordita - '91 gebaut wurde und schon knapp 90.000km auf dem Buckel hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch noch keine Probleme und Defekte mit der Guten. 
Je weiter es nach Süden ging desto wärmer wurden die Nächte. Irgendwann war es auch schon fast angenehm morgens aus dem Zelt zu steigen. Ein ganz besonderer Augenblick war nach Åsljunga zu kommen. -  Kurzer Rückblick! Vor ca. 15 Jahren durfte ich mit der Kirchenfreizeit nach Schweden fahren - in besagtes Dorf Åsljunga  Nicht nur war dies eine super Jugendfreizeit mit großartigen Eventen wie einem Fußballtunier, Schnitzeljagt oder Badeausflüge in den nehegelegen See, dies war die erste Freizeit von vielen wo ich Freunde fürs Leben gefunden habe!!! - Nach kurzer zeit im Dorf konnte ich auch die Jugendherberge ausmachen, wo ich vor 15 Jahren war, und ich war verblüfft. Es hat sich nichts, absolut gar nichts geändert. Das Haus, der Fußballplatz, die Zimmer, die Feuerleitern aus dem 2. Stock, der Sprungturm vom Badesee, einfach alles war gleich geblieben. Ich fühlte mich 15 Jahre zurückversetzt! Natürlich habe ich mein Zelt dort aufgeschlagen und ein Feuer am Lagerfeuerplatz angemacht. An jenem Platz wo uns vor 15 Jahren gruselige Geschichten erzählt wurden. 
Jugendherberge in Åsljunga


Am Morgen ging es dann auch schon wieder recht früh los. Gegen Mittag musste ich in Kopenhagen sein, damit Cathrin ihren Flug bekommt. Und auch ich machte mich wieder auf den weg gen Deutschland. Bis auf eine Vollsperrung der Autobahn kurz vor Rødbyhavn ging auch alles gut. Auf einmal stillstand! Rien ne va plus! Aber da ich weder Lust hatte zu warten und auch nicht nass werden wollte, denn zwischenzeitlich hat der Regeneingesetzt, habe ich mich entschieden weiterzufahren. Zwar nicht auf der Straße, denn die war ja gesperrt, aber auf dem Feld neben der Straße. Kurzerhand fuhr ich den Hügel hoch ins Feld und mit durchdrehenden Reifen und schleuderndem Matsch Fuhr ich an der Polizei und dem Stau vorbei. Letztlich habe ich die Fähre erreicht und Deutschland war nah. 

Die Fahrt nach Hamburg zog sich und ich fühlte mich vom deutschen stressigen Straßenverkehr genötigt wieder deutlich über 100km/h zu fahren.  Die Nacht in Hamburg war super - endlich wieder ein vernünftiges Bett, bzw. Couch. Von dort aus ging es auch ohne große Umwege wieder Richtung Süden. Nicht direkt nach Köln, sondern mit  einem kurzen Stop in Olpe. Dort ist es dann passiert. "La Gordita" hat eine defekte Kette. Die Kettenspannung schwankt von ganz lose bin extrem stramm. Nachdem ich versucht habe, mit Hilfe von freundlichen Sauerländern, das Problem zu lösen, habe ich mich dann auf den Heimweg gemacht - ohne es repariert zu haben. 

Als Resümee kann ich festhalten, dass Schweden mit seiner Gelassenheit und endlosen Natur einfach Großartig ist. Es wird nicht das letzte mal gewesen sein das ich da war und beim nächsten mal werde ich sicherlich weiter nach Norden vordringen. Auch werde ich versuchen beim nächsten mal Elche und Bären zu sehen was ich dieses mal leider nicht geschafft habe. Aber Ich bin noch Jung und werde noch viele Urlaube machen können.




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